Weihnachtsfeier mit Flüchtlingen im Stiftshof
„Wir danken Euch, dass Ihr versucht, unsere gebrochenen Herzen zu heilen“ – das sagte ein eritreischer Flüchtling an die Mitglieder des Arbeitskreises Asyl gewandt in seiner kleinen Dankesrede auf dem Weihnachtsfest im Stiftshof.
Der AK Asyl hatte im Vorfeld 200 Flüchtlinge aller Religionen aus den verschiedensten Unterkünften Sindelfingens und aus dem Umfeld des Café International zur Weihnachtsfeier eingeladen. Anstoß war die Idee gewesen, den Menschen aus dem Irak, Iran, Afghanistan, Syrien und Eritrea zu zeigen, wie im christlich-abendländischen Kulturkreis Weihnachten gefeiert wird.
Bei der Ansprache, die auf Englisch, Arabisch und Deutsch gehalten wurde, wurde deutlich: „Jesus war ein Flüchtling, er hatte Angst, er hatte kein Haus, er hatte keine Heimat. Er war auf der Flucht wie Sie.“ Schwester Doro aus der Aidlinger Schwesternschaft hatte dafür mit einer Kindergruppe aus Maichingen zu diesem Anlass ein Krippenspiel geschrieben.
Das Spiel kam ohne viele Worte aus, die Kinder nutzten den großen Saal, um die Flucht der Heiligen Familie zu veranschaulichen und die Grausamkeit der damaligen Herrscher. Der Vergleich mit der Vertreibung vieler Menschen durch heutige Tyrannen lag auf der Hand.
Nach dem Krippenspiel gab es ein reichhaltiges leckeres Büfett, gespendet vom Restaurant Drei Mohren in Sindelfingen, samt Koch, der den ganzen Abend dabei war.
Den Höhepunkt bildete der in vielen Ländern bekannte Weihnachtsmann, der allen, Kindern wie Erwachsenen, unter viel Applaus und Handy-Blitzgewitter ein Päckchen überreichte (Bild: z).
Die Säckchen mit Mandarinen, Gebäck und Nüssen hatte die Adventistische Gemeinde in Sindelfingen gefüllt.
Das Vorbereitungsteam rief den Flüchtlingen gegen Ende der Feier zu: „Wir wünschen Ihnen Frieden auf Erden. Wir wünschen Ihnen, dass Sie bei uns eine Chance haben, in Frieden und Freiheit zu leben. Frieden auf Erden hier in Sindelfingen, Frieden auf Erden auch bei Ihnen in Ihren Ländern.“
Von Pfarrer Dr. Martin Frank, Sprecher des Arbeitskreis Asyl
Fotos: Elke Wolbold