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Bericht aus der Kreiszeitung vom 14.1.2015

AK Asyl hat auf dem Neujahrsempfang viel Zuspruch bekommen - Heute Abend treffen sich die Gruppen Darmsheim und Maichingen

VON SIEGFRIED DANNECKER Foto: Bischof

SINDELFINGEN/DARMSHEIM/MAICHINGEN. Das Angebot der Stadt Sindelfingen, beim Bürgerempfang in der Stadthalle Flagge zu zeigen, hat der Arbeitskreis Asyl (AK) Sindelfingen am Sonntag gerne genutzt. Und mit seinem Auftreten beim Neujahrsempfang auch bei vielen Besucherinnen und Besuchern nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Was auch an den einheitlichen T-Shirts lag, deren Rückansicht mit "Heute Fremde, morgen Freunde" bedruckt war. Oder mit "Aufeinander zugehen, statt wegdrehen".

Nicht nur die Shirts haben den Auftritt des Arbeitskreises zum Blickfang gemacht. Auch das neue Werbeplakat und der Flyer zeigten einen Grad an Professionalisierung, der beinahe überraschen mag. Der aber auch zeigt, wie ernst die Beteiligten ihre (ehrenamtliche) Aufgabe nehmen. Und wie sich Talente vernetzen. So kommt von Werbefachfrau Doris Leddin aus Darmsheim, AK-Aktivistin, eine Menge Input. Und so pflegen Herbert Bellem und Freie-Wähler-Ortschaftsrat Roland Gann eine (neue) Homepage, die verblüfft, bedenkt man, wieviel Arbeit hinter so 'was steckt (http://www.ak-asyl-sindelfingen.de).

Zählt man diejenigen Menschen zusammen, die beim AK Asyl Sindelfingen als Dachverband und in den beiden Teilgruppen Darmsheim und Maichingen tätig sind, so sind jetzt bereits näherungsweise 100 Leute beisammen.

Schon im Mai 2014, als noch Standorte in den Maichinger Allmendäckern, in der Brandstraße in Darmsheim und in der Calwer Straße in Sindelfingen "heiß" diskutiert worden waren, bildete sich in der Kernstadt eine Arbeitsgruppe. Es war nicht etwa ein kleines Häuflein, das dem Aufruf von Martinskirchen-Pfarrer Dr. Martin Frank in den Stiftshof gefolgt war. Nein, es waren gleich 30, ja 50 Menschen, die wissen wollten, wo und wie sie sich in die Flüchtlingsbetreuung einbringen konnten.

Schon damals zeigten auch Darmsheimer Bürgerinnen und Bürger Interesse an einer Mitarbeit. Maichinger ebenso. Mittlerweile hat sich in Maichingen eine Untergruppe des AK Asyl Sindelfingen gegründet und mehrfach getroffen. Nun steht auch die offizielle Gründung einer Untergruppe Darmsheim bevor, die sich heute Abend trifft. Getragen vom Großteil des Ortschaftsrats und dessen Ortsvorsteher Wolfgang Trefz, freuen sich Regine und Herbert Bellem, Ingrid Bitter, Roland Gann, Kurt-Heinz Kuhbier, Sabine und Roland Mundle, Ingrid Richter sowie Johannes und Sonja Wichert auf möglichst viele Mitstreiter(innen) aus dem Flecken, die sich einbringen wollen.

Zu tun gebe es genug, weiß die Grünen-Ortschafts- und Gemeinderätin Sabine Mundle, die das Team Öffentlichkeitsarbeit federführend betreut. Neben der Medienarbeit sind es die Themen Deutschunterricht, Patenschaften, Kinder, Wohnen und Infrastruktur, wo sich Freiwillige jederzeit gerne einbringen können. Ob nun in der Kernstadt, in Maichingen oder in Darmsheim. "Das bleibt jedem selber überlassen", so Sabine Mundle.

Wo bleiben die Dagersheimer?

Doch gerade in Darmsheim wird jede Form der Willkommenskultur gebraucht, schultert der Teilort doch mit 150 bis 170 zu erwartenden Flüchtlingen im ehemaligen Hotel "Panda" und in der leeren Rappenbaumschule ein - gemessen an der Einwohnerzahl überproportionales - Hauptkontingent.

Die treibenden Kräfte des Unter-AK Darmsheim haben ihre Einladungen deshalb auch Richtung Dagersheim(er Ortschaftsrat) gestreut, wo bisher erstaunlicherweise nicht eben viel an Flüchtlings-Aktivitäten wahrzunehmen ist. Das kann nicht nur an der Randlage der Rappenbaumschule liegen. Das liegt vermutlich auch daran, dass das Thema - anders als in Darmsheim - nicht durch Standort(vor)festlegungen Schlagzeilen geschrieben hat. Sabine Mundle: "Warum gründen wir nicht einfach einen AK Asyl Darmsheim-Dagersheim oder auch einen zusätzlichen Dagersheimer, der sich mit uns dann vernetzen kann?"

mit freundlicher Genehmigung der KREISZEITUNG Böblinger Bote ehr